Phase 1
Durch anfänglich kurze Besuche von ca. 1 Stunden, zusammen mit der Bezugsperson, sollen Kind und Mutter oder Vater die Räumlichkeiten und die Kindertagesplegeperson kennen lernen. Hierbei bietet sich für das neue kindertagespflege kind die Möglichkeit, aus dem Gefühl des Schutzes und Sicherheit die neue Umgebung, die Kindertagesplege und den Tagesablauf zu erkunden. Die Kindertagespflegeperson versucht in dieser Zeit Kontakt aufzunehmen ohne sich aufzudrängen.
Phase 2
Wenn das Kind an Sicherheit in der Gruppe gewonnen hat und der Kontakt zur Kindertagespflegeperson angebahnt ist, beginnt die familiäre Bezugsperson für anfänglich 30 Minuten den Raum zu verlassen. Die erste Trennungsphase kann dann stattfinden, wenn das Kind von sich aus die Bereitschaft signalisiert, sich nach außen zu orientieren. Wichtig ist hierbei eine bewusste Verabschiedung vom Kind und nach der Wiederkehr eine bewusste Begrüßung.
Diese Trennungszeit wird täglich entsprechend der individuellen Bedürfnisse von Kind gesteigert. Dies wird jeweils für den nächsten Tag zwischen der Kindertagespflegeperson und den Eltern abgesprochen. Das Kind baut damit das Vertrauen auf, dass die familiäre Bezugsperson immer wieder kommt, auch wenn sie längere Zeit wegbleibt.
Phase 3
Als nächstes wird dann das Kind in die weiteren Meilensteine des gruppeninternen Tagesablaufes eingeführt. Es wird am Morgenkreis und Bildungsprojekten teilnehmen, die gemeinsame Hygieneerziehung kennen lernen, mit der Gruppe zu Mittag essen und später auch in der Gemeinschaft Mittagsschlaf machen.
Phase 4
Erst wenn das Kind es akzeptiert hat, sich von der Kindertagespflegeperson beruhigen, wickeln und schlafen legen zu lassen, ist die Eingewöhnung weitgehend abgeschlossen und der Aufenthalt des Kindes kann nach und nach auf die gesamte Betreuungszeit ausgedehnt werden.
Im gegliederten Tagesablauf wird dem Kind durch die Kontinuität bewusst, dass bestimmte Tätigkeiten ihren bestimmten Platz haben. Dies gibt ihnen Halt, Vertrauen und bildet die Grundlage für die Entwicklung von Zeitgefühl und Riten. Durch die Wiederholung bestimmter Tätigkeiten und damit verbundenen Erfahrungen gewinnt das Kind Vertrauen zu sich selbst, aber auch Vertrauen in seine Umwelt. Durch die Wahrnehmung des Kindes in ständig wiederkehrenden Abläufen wie Tagesablauf oder Wochenplan gewinnt es Vertrauen und fühlt sich geborgen.
In dieser Zeit wird das Kleinkind viele Veränderungen spüren, neue Eindrücke und Erfahrungen sammeln, evtl. auch das erste Mal Trennungsschmerz empfinden. Deshalb bin ich um eine sanfte, einfühlsame Gestaltung der Eingewöhnungsphase sehr bemüht. Die konstruktive Kooperation mit den Eltern ist Kernstück der Eingewöhnungsphase, da die Eltern mit ihrer Einstellung zu meine Einrichtung ganz wesentlich das Verhalten und die Sicherheit des Kindes beeinflussen.
Die Dauer der Eingewöhnungszeit ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Die Mütter und Väter erhalten hierzu beim Aufnahmegespräch und in der Eingewöhnungsphase Informationen über wichtige pädagogische Grundsätze und wie sie mit ihrem Verhalten ihr Kind unterstützen können. So tragen die Eltern entscheidend zu einem guten Start und einer positiven Abnabelung ihres Kindes bei.
Dem Kind sollte eine positive Einstellung zur Kindertagespflege vermittelt und die Neugier und Vorfreude darauf geweckt werden.
Zwischen der Kindertagespflegeperson den Eltern sollte eine vertrauensvolle Atmosphäre entstehen, in der Gefühle, Erwartungen und Ängste wahrgenommen, ausgesprochen und geklärt werden können.
Vertraute Dinge wie z.B. das Lieblingskuscheltier, können von zu Hause mitgebracht werden und geben dem Kind das Gefühl von Geborgenheit.
Wie lange der gesamte Eingewöhnungsprozess dauert ist davon abhängig wie gut Ihr Kind mit der Situation des Trennens umgehen kann. In dieser Zeit finden tägliche kurze Feedbackgespräche zwischen den Vätern und Müttern und der jeweiligen Betreuungsperson statt.
Anschließend an das Abschlussgespräch der Eingewöhnung kann das Kind die komplette Buchungszeit in meine Kindertagespflege verbringen.
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